„Interkulturell kompetent im Grenzgebiet“ – unter diesem Motto trafen sich am 3. November 2016 in den Räumlichkeiten des RAA-Projektes perspektywa interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um sich mit deutsch-polnischer Vielfalt intensiver vertraut zu machen.
Das Zusammenleben von Deutschen und Polen ist in Löcknitz und Umgebung schon längst Realität. Hier bilden Menschen mit dem polnischen Migrationshintergrund ungefähr 15 Prozent der Bevölkerung. Wie „ticken“ die Menschen aber so? Welche Werte haben deutsche Alteingesessene? Welche Werte sind für polnische Zuzüglerinnen und Zuzügler wichtig? Was sind die Gemeinsamkeiten?
Mit diesen spannenden Fragen fing am sonnigen Donnerstag das interkulturelle Training in Löcknitz an. Und verschiedene Übungen haben es bestätigt, dass die Werte und Normen, die für beide Seiten wichtig sind, nicht sehr stark voneinander abweichen. Warum kommt es aber manchmal zu Missverständnissen? Um diese Frage zu beantworten, nahm Dr. Erik Malchow die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Reise in die 1000jährige Geschichte Polens und Deutschlands. Dabei wurde wahrnehmbar, wie weit häufig die Ursachen für Missverständnisse zurückreichen.
Bei dem Seminar konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihrer eigenen Kultur, Prägung und Sozialisation auseinandersetzen. Dabei wurden sie mit den neuen Erkenntnissen über das Eigene und Fremde konfrontiert. Das Ziel des Seminars war es, die deutsch-polnischen Gemeinsamkeiten und Differenzen zu thematisieren, um die Grundlage zu schaffen für die Sensibilisierung gegenüber den eigenen Vorurteilen. Dabei wurde eine differenzierte Sicht auf die jeweils andere Kultur und die Fähigkeit kulturelle Unterschiede und Muster zu erkennen und zu akzeptieren gestärkt. Das Seminar traf auf eine sehr gute Resonanz unter den Teilnehmenden, um es mit einer Teilnehmerin zu sagen: „Ich sage einfach Danke!“.